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Matthäus

Version 1

Schlachter, Franz Eugen, 1859-1911, Erweckungsprediger - Deutsche Übersetzung der Bibel in den Jahren 1890-1905 in Biel, Schweiz, Ausgabe 1951 der Genfer Bibelgesellschaft



Matthäus Kapitel 2

‏1 Als nun Jesus geboren war zu Bethlehem im jüdischen Lande, in den Tagen des Königs Herodes, siehe, da kamen Weise aus dem Morgenland nach Jerusalem, die sprachen:‎ ‏2 Wo ist der neugeborene König der Juden? Denn wir haben seinen Stern gesehen im Morgenlande und sind gekommen, ihn anzubeten.‎ ‏3 Da das der König Herodes hörte, erschrak er und ganz Jerusalem mit ihm.‎ ‏4 Und er berief alle Hohenpriester und Schriftgelehrten des Volkes zusammen und erfragte von ihnen, wo der Christus geboren werden sollte.‎ ‏5 Sie aber sagten ihm: Zu Bethlehem im jüdischen Lande; denn also steht geschrieben durch den Propheten:‎ ‏6 «Und du, Bethlehem im Lande Juda, bist keineswegs die geringste unter den Fürsten Judas; denn aus dir wird ein Herrscher hervorgehen, der mein Volk Israel weiden soll!»‎ ‏7 Da berief Herodes die Weisen heimlich und erkundigte sich bei ihnen genau nach der Zeit, wann der Stern erschienen wäre,‎ ‏8 und sandte sie nach Bethlehem und sprach: Ziehet hin und forschet genau nach dem Kindlein. Und wenn ihr es gefunden habt, so tut mir's kund, auf daß auch ich komme und es anbete.‎ ‏9 Und als sie den König gehört, zogen sie hin. Und siehe, der Stern, den sie im Morgenlande gesehen, ging vor ihnen her, bis er kam und über dem Orte stillstand, wo das Kindlein war.‎ ‏10 Da sie nun den Stern sahen, wurden sie sehr hoch erfreut‎ ‏11 und gingen in das Haus hinein und fanden das Kindlein samt Maria, seiner Mutter. Und sie fielen nieder, beteten es an, taten ihre Schätze auf und brachten ihm Gaben, Gold, Weihrauch und Myrrhen.‎ ‏12 Und da sie im Traum angewiesen wurden, nicht wieder zu Herodes zurückzukehren, entwichen sie auf einem andern Wege in ihr Land.‎ ‏13 Als sie aber entwichen waren, siehe, da erscheint ein Engel des Herrn dem Joseph im Traum und spricht: Steh auf, nimm das Kindlein und seine Mutter und fliehe nach Ägypten und bleibe dort, bis ich es dir sage; denn Herodes will das Kindlein aufsuchen, um es umzubringen.‎ ‏14 Da stand er auf, nahm das Kindlein und seine Mutter des Nachts und entwich nach Ägypten.‎ ‏15 Und er blieb dort bis zum Tode des Herodes, auf daß erfüllt würde, was vom Herrn durch den Propheten gesagt ist, der da spricht: «Aus Ägypten habe ich meinen Sohn gerufen.»‎ ‏16 Da sich nun Herodes von den Weisen betrogen sah, ward er sehr zornig, sandte hin und ließ alle Knäblein töten, die zu Bethlehem und in allen ihren Grenzen waren, von zwei Jahren und darunter, nach der Zeit, die er von den Weisen genau erkundigt hatte.‎ ‏17 Da ward erfüllt, was durch Jeremia gesagt ist, den Propheten, der da spricht:‎ ‏18 «Eine Stimme ist zu Rama gehört worden, viel Weinen und Klagen; Rahel beweint ihre Kinder und will sich nicht trösten lassen, weil sie nicht mehr sind.»‎ ‏19 Als aber Herodes gestorben war, siehe, da erscheint ein Engel des Herrn dem Joseph in Ägypten im Traum‎ ‏20 und spricht: Steh auf, nimm das Kindlein und seine Mutter zu dir und ziehe in das Land Israel; denn sie sind gestorben, die dem Kindlein nach dem Leben trachteten!‎ ‏21 Da stand er auf, nahm das Kindlein und seine Mutter zu sich und ging in das Land Israel.‎ ‏22 Als er aber hörte, daß Archelaus anstatt seines Vaters Herodes über Judäa regierte, fürchtete er sich, dahin zu gehen. Und auf eine Anweisung hin, die er im Traume erhielt, entwich er in die Gegend des galiläischen Landes.‎ ‏23 Und dort angekommen, ließ er sich nieder in einer Stadt namens Nazareth; auf daß erfüllt würde, was durch die Propheten gesagt ist: «Er wird Nazarener heißen.»‎

Matthäus Kapitel 3

‏1 In jenen Tagen aber erscheint Johannes der Täufer und predigt in der Wüste des jüdischen Landes‎ ‏2 und spricht: Tut Buße, denn das Himmelreich ist nahe herbeigekommen!‎ ‏3 Das ist der, von welchem gesagt ist durch den Propheten Jesaja, der da spricht: «Eine Stimme ruft in der Wüste: Bereitet den Weg des Herrn, machet seine Pfade eben!»‎ ‏4 Er aber, Johannes, hatte ein Kleid von Kamelhaaren und einen ledernen Gürtel um seine Lenden; und seine Speise waren Heuschrecken und wilder Honig.‎ ‏5 Da zog zu ihm hinaus Jerusalem und ganz Judäa und die ganze umliegende Landschaft des Jordan,‎ ‏6 und es wurden von ihm getauft im Jordan, die ihre Sünden bekannten.‎ ‏7 Als er aber viele von den Pharisäern und Sadduzäern zu seiner Taufe kommen sah, sprach er zu ihnen: Schlangenbrut, wer hat euch unterwiesen, dem zukünftigen Zorn zu entfliehen?‎ ‏8 So bringet nun Frucht, die der Buße würdig ist!‎ ‏9 Und denket nicht bei euch selbst, sagen zu können: Wir haben Abraham zum Vater. Denn ich sage euch, Gott vermag dem Abraham aus diesen Steinen Kinder zu erwecken.‎ ‏10 Es ist aber schon die Axt an die Wurzel der Bäume gelegt. Ein jeder Baum nun, der nicht gute Frucht bringt, wird abgehauen und ins Feuer geworfen.‎ ‏11 Ich taufe euch mit Wasser zur Buße; der aber nach mir kommt, ist stärker als ich, so daß ich nicht gut genug bin, ihm die Schuhe zu tragen; der wird euch im heiligen Geist und mit Feuer taufen.‎ ‏12 Er hat die Wurfschaufel in seiner Hand und wird seine Tenne gründlich reinigen und seinen Weizen in die Scheune sammeln; die Spreu aber wird er verbrennen mit unauslöschlichem Feuer.‎ ‏13 Da kommt Jesus aus Galiläa an den Jordan zu Johannes, um sich von ihm taufen zu lassen.‎ ‏14 Er aber wehrte es ihm und sprach: Ich habe nötig, von dir getauft zu werden, und du kommst zu mir?‎ ‏15 Jesus aber antwortete und sprach zu ihm: Laß es jetzt zu; denn also gebührt es uns, alle Gerechtigkeit zu erfüllen! Da ließ er es ihm zu.‎ ‏16 Und da Jesus getauft war, stieg er alsbald aus dem Wasser; und siehe, da tat sich der Himmel auf, und er sah den Geist Gottes wie eine Taube herabsteigen und auf ihn kommen.‎ ‏17 Und siehe, eine Stimme kam vom Himmel, die sprach: Dies ist mein lieber Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe!‎

Matthäus Kapitel 4

‏1 Darauf ward Jesus vom Geist in die Wüste geführt, auf daß er vom Teufel versucht würde.‎ ‏2 Und als er vierzig Tage und vierzig Nächte gefastet hatte, hungerte ihn hernach.‎ ‏3 Und der Versucher trat zu ihm und sprach: Bist du Gottes Sohn, so sprich, daß diese Steine Brot werden!‎ ‏4 Er aber antwortete und sprach: Es steht geschrieben: «Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, sondern von einem jeden Wort, das durch den Mund Gottes ausgeht.»‎ ‏5 Darauf nimmt ihn der Teufel mit sich in die heilige Stadt und stellt ihn auf die Zinne des Tempels‎ ‏6 und spricht zu ihm: Bist du Gottes Sohn, so wirf dich hinab; denn es steht geschrieben: «Er wird seinen Engeln deinethalben Befehl geben, und sie werden dich auf den Händen tragen, damit du deinen Fuß nicht etwa an einen Stein stoßest.»‎ ‏7 Da sprach Jesus zu ihm: Wiederum steht geschrieben: «Du sollst den Herrn, deinen Gott, nicht versuchen.»‎ ‏8 Wiederum nimmt ihn der Teufel mit auf einen sehr hohen Berg und zeigt ihm alle Reiche der Welt und ihre Herrlichkeit‎ ‏9 und spricht zu ihm: Dieses alles will ich dir geben, wenn du niederfällst und mich anbetest.‎ ‏10 Da spricht Jesus zu ihm: Hebe dich weg von mir, Satan! Denn es steht geschrieben: «Du sollst den Herrn, deinen Gott, anbeten und ihm allein dienen!»‎ ‏11 Da verließ ihn der Teufel; und siehe, Engel traten hinzu und dienten ihm.‎ ‏12 Als aber Jesus hörte, daß Johannes gefangengesetzt worden war, entwich er nach Galiläa.‎ ‏13 Und er verließ Nazareth, kam und ließ sich zu Kapernaum nieder, das am Meere liegt, im Gebiet von Sebulon und Naphtali;‎ ‏14 auf daß erfüllt würde, was durch Jesaja gesagt ist, den Propheten, der da spricht:‎ ‏15 «Das Land Sebulon und das Land Naphtali, am Wege des Meeres, jenseits des Jordan, das Galiläa der Heiden,‎ ‏16 das Volk, das in der Finsternis saß, hat ein großes Licht gesehen, und die da saßen im Lande und Schatten des Todes, denen ist ein Licht aufgegangen.»‎ ‏17 Von da an begann Jesus zu predigen und zu sprechen: Tut Buße; denn das Himmelreich ist nahe herbeigekommen!‎ ‏18 Als er aber am galiläischen Meere wandelte, sah er zwei Brüder, Simon, genannt Petrus, und dessen Bruder Andreas; die warfen das Netz ins Meer, denn sie waren Fischer.‎ ‏19 Und er spricht zu ihnen: Folget mir nach, und ich will euch zu Menschenfischern machen!‎ ‏20 Und sie verließen alsbald die Netze und folgten ihm nach.‎ ‏21 Und als er von da weiterging, sah er in einem Schiffe zwei andere Brüder, Jakobus, den Sohn des Zebedäus, und dessen Bruder Johannes, mit ihrem Vater Zebedäus ihre Netze flicken; und er berief sie.‎ ‏22 Da verließen sie alsbald das Schiff und ihren Vater und folgten ihm nach.‎ ‏23 Und Jesus durchzog ganz Galiläa, lehrte in ihren Synagogen und predigte das Evangelium von dem Reich und heilte alle Krankheiten und alle Gebrechen im Volk.‎ ‏24 Und sein Ruf verbreitete sich in ganz Syrien; und sie brachten alle Kranken zu ihm, die mit mancherlei Krankheiten und Schmerzen behaftet waren, Besessene und Mondsüchtige und Lahme; und er heilte sie.‎ ‏25 Und es folgte ihm eine große Volksmenge nach aus Galiläa und aus dem Gebiet der Zehn-Städte und aus Jerusalem und Judäa und von jenseits des Jordan.‎


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